Wohnraum muss erschwinglich sein
zum Artikel "Städtische Grundstücke im Nesberg in Haltern sind vergeben - Die Bewerberzahl war überschaubar" in der Halterner Zeitung am 11. Januar 2005:
Die Vergabekriterien begrüße ich. Sie verhindern, dass ausschließlich DINK-Paare (Doppelverdiener, keine Kinder) aus anderen Städten sich große Häuser bauen, während ortsansässige Familien weiterhin nach Wohnraum suchen. Aber ist das zugrunde liegende Konzept noch zeitgemäß? Keine Normalverdienerfamilie kann sich solch ein Grundstück leisten - geschweige denn noch ein Haus darauf bauen.
Anstatt Einfamilienhaussiedlungen mit großen Grundstücken zu hohen Preisen brauchen wir Quartiere, die erschwinglichen Wohnraum und Gemeinschaft schaffen - durchaus auch mit Einfamilienhäusern. Warum nicht mal Anregungenaus anderen Städten oder den nahen Niederlanden holen, wo es auch an Baugrund mangelt. Dort leben Menschen in durchdachten, lebendigen Vierteln auf kleineren, aber klugen Grundrissen, mit einer gefälligen Architektur, mit Gärten und Treffpunkten auf Gemeinschaftsflächen. Erschwinglichere Preise, bessere Flächennutzung, bessere CO2-Bilanz, sozial und zukunftsfähig.
Möglicherweise ist das dann nicht nur attraktiv für Familien, sondern auch eine Option für Ältere, deren Kinder ausgezogen sind, um sich bei guter Lebensqualität zu verkleinern. Ein bunter Ort für alle Generationen.